00:00:00: Einblick der Podcast.
00:00:06: Willkommen beim Einblick Podcast, der Podcast fĂĽr den tieferen und dennoch knackigen Einblick in die relevanten Ereignisse des Gesundheitswesens der vergangenen Woche vom Gesundheitsmanagement der Berlin Chemie.
00:00:18: Heute ist der einundreiĂźigste Oktober zweitausendfĂĽnfundzwanzig.
00:00:23: Welche Themen standen in dieser Woche im Mittelpunkt?
00:00:26: Apothekenreform, Medikamentenabgabe ohne Rezept, neue Impfungen und Weiterstreit um Honorare.
00:00:34: GKV-Finanzen, Sparpaket beschlossen, Kassen befürchten dennoch steigende Zusatzbeiträge.
00:00:40: KrankenhauskĂĽrzungen, massive Einsparungen drohen, Warnung vor Wartelisten und Insolvenzen.
00:00:47: KI im Krankenhaus, Pilotphase fĂĽr intelligente Patientenakten in Stuttgart.
00:00:59: Womit fangen wir heute an?
00:01:00: Die Drogeriemarkt Kette DM erweitert ihre Gesundheitsangebote.
00:01:05: In ausgewählten Filialen bietet DM nun Haut- und Blutanalysen sowie Augenscreenings an.
00:01:11: Zudem plant das Unternehmen eine Online-Apotheke fĂĽr rezeptfreie Medikamente.
00:01:17: Konzernchef Christoph Werner begrĂĽndet die Expansion mit einer drohenden Gesundheitskrise, weil viele Babyboomer aus Gesundheitsberufen ausscheiden, aber weniger nachkommen.
00:01:28: Die Wettbewerbszentrale hat eine Klage gegen DM eingereicht, sie kritisiert das in den Filialen angebotene Augenscreening und wirft DM mehrere Rechtsverstöße vor.
00:01:38: Die Vorwürfe betreffen Verstöße gegen das Heilpraktikergesetz sowie irreführende Werbung.
00:01:44: DM hält die Vorwürfe für unbegründet und bietet den Service weiterhin an, zunächst in einigen Filialen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.
00:01:59: Die geplante Apothekenreform von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken sorgt fĂĽr heftige Diskussionen.
00:02:06: Apotheken sollen künftig in bestimmten Fällen verschreibungspflichtige Medikamente ohne ärztliches Rezept abgeben dürfen.
00:02:13: Das geht aus dem Referentenentwurf des Apothekenversorgung Weiterentwicklungsgesetzes, kurz APO-VWG, hervor.
00:02:21: Bei akuten, unkomplizierten Erkrankungen und bei bekannten Langzeitmedikamenten soll die einmalige Abgabe der kleinsten Packung möglich werden.
00:02:29: Patientinnen mĂĽssten dafĂĽr selbst zahlen.
00:02:32: Die Apotheken sollen hier eine Dokumentationsgebühr von bis zu fünf Euro in Rechnung stellen können.
00:02:38: Das Bundesgesundheitsministerium BMG will außerdem alle Impfungen mit Todimpfstoffen in Apotheken ermöglichen, also etwa gegen Tetanus oder die Viruserkrankung FSME.
00:02:49: Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband kritisiert die Pläne scharf.
00:02:54: Hauptgeschäftsführer Markus Bayer warnt vor Risiken für die Patientensicherheit.
00:02:59: Apothekerinnen hätten nicht die notwendigen Kompetenzen, um beispielsweise zwischen einem viralen Infekt und einer Lungenentzündung zu unterscheiden.
00:03:07: Die Reform öffne Fehlmedikationen, Tür und Tor.
00:03:11: Die Apothekerschaft ist ebenfalls unzufrieden, allerdings aus anderen GrĂĽnden.
00:03:16: Die im Koalitionsvertrag zugesagte Erhöhung des Packungsfixums von acht Euro fünfunddreißig auf neun Euro fünfzig wurde gestrichen.
00:03:24: Stattdessen soll der Deutsche Apothekerverband und der GKV Spitzenverband kĂĽnftig ĂĽber Honorare verhandeln.
00:03:31: Ärztinnen sollen künftig pharmazeutische Dienstleistungen PDL in Apotheken verordnen können.
00:03:38: Vier neue Leistungen kommen hinzu.
00:03:40: Beratung zu Herzkreislaufrisiken, Tabakentwöhnung, Medikationsmanagement und Einweisung in Autoinjektoren.
00:03:48: Beim Medikationsmanagement bei komplexer Dauermedikation wird eine ärztliche Verordnung sogar verpflichtend.
00:03:55: Die rund sixteen tausend achthundert Apotheken in Deutschland könnten durch die Reform flexiblerer Öffnungszeiten anbieten.
00:04:01: Die permanente Dienstbereitschaft soll abgeschafft, stattdessen können Kernöffnungszeiten festgelegt werden.
00:04:08: Ob die umstrittene Reform das fortschreitende Apothekensterben stoppen kann, bleibt offen.
00:04:19: Patientenportale entwickeln sich zur zentralen Drehscheibe in der vernetzten Gesundheitsversorgung.
00:04:26: Laut einer aktuellen Analyse können diese digitalen Plattformen weit mehr als reinen Datenaustausch bieten.
00:04:33: Intelligente Prozesslogik filtert relevante Informationen.
00:04:37: Besonders medizinische Versorgungszentren MVZ profitieren von durchgängigen Portallösungen, die ambulante und stationäre Versorgung verknüpfen.
00:04:46: Die Portale fungieren als Patientenlotsen und lenken Erkrankte gezielt auf passende Behandlungspfade.
00:04:52: Künstliche Intelligenz könnte dabei helfen, durch intelligente Fragen die optimale Versorgungsebene zu ermitteln.
00:04:59: Wirtschaftlicher möglichen die Systeme eine bessere Ressourcennutzung durch enzerrte Terminvergaben und reduzieren den administrativen Aufwand erheblich.
00:05:09: Hamburg entwickelt unterdessen seinen Gesundheitskiosk zum Gesundheitshaus weiter.
00:05:14: Alexander Fischer, Geschäftsführer des ersten deutschen Gesundheitskiosks in Bilsted-Horn, plant ein dreistufiges Versorgungsmodell mit Community Health Nurses sowie Haus- und Fachärztinnen unter einem Dach.
00:05:28: Die Hamburger Sozialbehörde setzt parallel auf lokale Gesundheitszentren und fordert eine bundesweite Verankerung von Primärversorgungszentren im Sozialgesetzbuch V.
00:05:39: Der Bundesverband Managed Care, BMC, warnt davor, Primärversorgung mit einem reinen Primärarztsystem gleichzusetzen.
00:05:47: Das Konzeptpapier fordert interprofessionelle Teams und eine strukturierte Ersteinschätzung über den Anruf bei one, one, six, one, seven.
00:05:55: Case und Caremanagement sollen regelhaft verankert werden.
00:06:00: Hier könnten Versorgungseinheiten je nach lokalem Bedarf zusammengestellt werden.
00:06:10: Das Bundeskabinett hat ein knapp zwei Milliarden Euro schweres Sparpaket fĂĽr die gesetzliche Krankenversicherung beschlossen.
00:06:17: Durch die Begrenzung der Vergütungsanstiege in Krankenhäusern auf die reale Kostenentwicklung sollen die Krankenkassen entlastet werden.
00:06:25: Bundesgesundheitsministerin Nina Warken kündigte an, dass damit die gewohnte Erhöhung der Zusatzbeiträge zum Jahreswechsel diesmal ausbleibe.
00:06:34: Der sogenannte Schätzerkreis aus Bundesgesundheitsministerium, Bundesamt für soziale Sicherung und GKV-Spitzenverband rechnet für das kommende Jahr mit einem durchschnittlichen Zusatzbeitrag von zwei Komma neun Prozent.
00:06:47: Schon jetzt warnen zahlreiche Krankenkassen davor, dass der tatsächliche Bedarf höher ausfallen könnte und fordern größere Transparenz sowie flexibel nachsteuerbare Lösungen.
00:06:57: Das Ergebnis hatte Nina Warken ĂĽbrigens schon vor der Sitzung verkĂĽndet.
00:07:01: Der tatsächliche durchschnittliche Zusatzbeitrag der GKV liegt schon heute über diesem Wert.
00:07:07: Das Ministerium wird den Wert per Rechtsverordnung zum ersten November festlegen.
00:07:12: Viele Kassen werden nach ihrer Haushaltslage ihren Zusatzbeitrag anpassen.
00:07:17: DRK-Chef Andreas Sturm warnte beim Europäischen Gesundheitskongress vor einem Beitragszunami.
00:07:24: Jens Baas, der Vorstandsvorsitzende der Techniker, kritisiert das Last-Minute-Spar-Paket als unzureichend.
00:07:31: Die geplanten MaĂźnahmen reichten nicht aus, um die FinanzflĂĽcke zu schlieĂźen.
00:07:35: Der Verband der Universitätsklinika und die Deutsche Krankenhausgesellschaft DKG üben deutliche Kritik am Sparkurs der Bundesregierung.
00:07:44: Sie bemängeln, dass dringend benötigte Ausgleichszahlungen erneut gekürzt werden und sprechen von einem politischen Richtungswechsel.
00:07:51: Besonders bayerische Krankenhäuser befürchten erhebliche Nachteile und fordern im parlamentarischen Verfahren Nachbesserungen.
00:07:59: Für die soziale Pflegeversicherung bleibt weiter eine Finanzierungslücke von rund µm Euro bestehen.
00:08:06: Die Bundesgesundheitsministerin hofft auf ein höheres Darlehen und ist dazu in Gesprächen mit Bundesfinanzminister Lars Klingbeil.
00:08:14: Leistungskürzungen sollen möglichst nicht erfolgen, so die Ministerin weiter.
00:08:18: Der Verband der Ersatzkassen VDEC fordert jedoch weitergehende strukturelle Reformen.
00:08:24: Das Thema Finanzen bei GKV und Pflegeversicherung bleibt also weiter in der Debatte.
00:08:52: Besonders problematisch, die Einsparungen kämen weniger als drei Monate vor Jahresbeginn und würden die Wirtschaftsplanung der Kliniken zusammenbrechen lassen.
00:09:17: Die zugesagten Hilfen aus dem Sondervermögen Infrastruktur seien längst fest eingeplant gewesen.
00:09:28: Auch die Bundesländer kritisieren das Sparpaket vehement.
00:09:32: Sie prĂĽfen derzeit verschiedene Optionen im Bundesrat, darunter auch die Anrufung des Vermittlungsausschusses.
00:09:38: Gesundheitsministerinnen von SPD, Grünen und CDU zeigen sich einig, die Kürzungen gefährdeten Klinikstandorte in ihrer Existenz.
00:09:47: Die Krankenhausausgaben werden dennoch im kommenden Jahr auf den Rekordwert von onehundertzwanzig Milliarden Euro ansteigen.
00:10:01: Kommen wir von den Knappenkassen zu guten Nachrichten im Gesundheitswesen.
00:10:06: Am Stuttgarter Robert Bosch Krankenhaus startet noch in diesem Jahr eine Pilotphase fĂĽr KI-gestĂĽtzte Patientenakten.
00:10:14: Dort wurde ein System entwickelt, das aus seitenlangen Dokumenten die Kerninformationen extrahiert und in drei Spalten ĂĽbersichtlich darstellt.
00:10:23: Ärztinnen können per Chatbot gezielt Fragen stellen, etwa zu Antibiotika-Resistenzen.
00:10:29: Jede Antwort muss mit einer Quelle belegt werden, um sogenannte Halluzinationen zu vermeiden.
00:10:34: Baden-Württemberg fördert das Reallabor mit vier Millionen Euro bis Ende twenty-eightundzwanzig.
00:10:41: Die Deutsche Krankenhausgesellschaft DKG kritisiert unterdessen fehlende Regelungen beim Gesundheitsdaten-Nutzungsgesetz GDNG und dem Europäischen AI Act.
00:10:52: Unklar sei, wie pseudonymisierte Patientendaten zum KI-Training verwendet werden dĂĽrfen.
00:10:58: Die DKG schlägt vor, dass die Patientinnen einmalig ihre Einwilligung zur Nutzung der Forschungsdaten geben sollen.
00:11:05: AuĂźerdem fordert der Verband Klarheit bei Haftungsfragen.
00:11:09: Wer haftet bei fehlerhaften KI-Entscheidungen?
00:11:12: Hersteller oder Anwender?
00:11:14: Seit Anfang Februar mĂĽssen Betreiber die KI-Kompetenz ihres Personals sicherstellen.
00:11:20: Die DKG verlangt dafĂĽr gezielte Finanzierung und den Aufbau von KI-Hubs auf Landes- und Bundesebene.
00:11:33: Ein wichtiger Meilenstein fĂĽr die medizinische Ausbildung in Sachsen.
00:11:37: Die erste Kohorte des Modellstudiengangs Humanmedizin Medik der Technischen Universität Dresden hat den theoretischen Teil des Studiums abgeschlossen.
00:11:46: Im Oktober, twenty-fĂĽnfundzwanzig feierten die Studierenden in der Oper Chemnitz und starten nun in das praktische Jahr.
00:11:53: Damit wurde das seit Jahrzehnten vollständig neu entwickelte Corekulum erstmals komplett durchlaufen.
00:12:00: Auch wir gratulieren an dieser Stelle.
00:12:02: Der Studiengang soll dem Ärztemangel im ländlichen Raum Südwest-Saxons mit einem klaren Fokus sowie Partner-Einrichtungen entgegenwirken.
00:12:11: Medic unterscheidet sich durch organesystembezogene praxisnahe Lehre in Kompetenzfeldern und strukturierte Mentoring-Programme.
00:12:20: Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemco betont, dass der GroĂźteil der Studierenden plant, beruflich in der Region zu bleiben.
00:12:33: So weit unser RĂĽckblick.
00:12:34: Welche Themen sind wichtig fĂĽr die kommenden Wochen?
00:12:37: Rekord beim Innovationsausschuss des GBA.
00:12:41: Noch nie sind so viele Förderanträge eingegangen wie jetzt.
00:12:44: FĂĽr Versorgungsforschung und medizinische Leitlinien.
00:12:48: Im zweiten Quartal, im Jahr im Jahr im Jahr, im Jahr im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr,
00:13:03: im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, Trotz der KĂĽrzungen.
00:13:14: durch das Sparpaket der Bundesregierung können bereits bewilligte Projekte weiter finanziert werden.
00:13:20: Neue Vorhaben bleiben
00:13:21: möglich.
00:13:22: Hat Ihnen die breite und bunte Palette an Nachrichten und Informationen gefallen?
00:13:27: Gerne können Sie unserem Podcast weiter empfehlen.
00:13:30: Schreiben Sie uns Ihre Anregungen und Fragen bitte an gesundheitsmanagementetsberlin-chemie.de.
00:13:37: Sie finden unsere Kontaktdaten auch in den Shownotes.
00:13:41: Wir freuen uns, wenn Sie am nächsten Freitag wieder dabei sind beim Einblick Podcast vom Gesundheitsmanagement der Berlin Chemie.