EinBlick – Der Podcast

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00:00:00: Ein Blick nachgefragt.

00:00:02: Willkommen bei Ein Blick nachgefragt, dem Podcast mit Interviews und Gesprächen zum Gesundheitswesen vom Gesundheitsmanagement der Berlin Chemie.

00:00:14: Wie gelingt der Spagat zwischen Klinik, eigener Praxis, Kunst, Galerie und Familie?

00:00:21: Fachjournalist und Einblickredakteur Christoph Nitz spricht mit der Berliner Gynäkologin und Sexualmedizinerin Helen Sange darüber,

00:00:28: warum sie bewusst auf eine Kombination von eigener Praxis und medizinischer Zeitarbeit setzt und wie sie gemeinsam mit ihrem Partner ein unkonventionelles Familienmodell lebt.

00:00:39: Ein Gespräch über flexible Arbeitsmodelle, kreative Praxiseden und die großen Herausforderungen der Frauengesundheit.

00:00:47: Helen Sange ist Fachärztin für Gynäkologie und Sexualmedizin. In ihrer inklusiven und bilingualen Berliner Praxis oben rum, unten rum verbindet sie Medizin mit Kunst und engagiert sich besonders für Themen der Frauengesundheit wie Endometriose, Brustkrebs und Wechseljahre.

00:01:05: Neben ihrer Praxistätigkeit arbeitet sie regelmäßig als Ärztin in der Zeitarbeit und setzt sich aktiv für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein.

00:01:15: Im Gespräch erläutert Helen Sange auch, warum sie sich bewusst für eine Tätigkeit beim medizinischen Zeitarbeitsunternehmen Dr.Tari entschieden hat.

00:01:25: Dr.Tari ist die Nummer eins für Zeitarbeit in der Medizin in Deutschland und vermittelt Ärztinnen und Pflegefachkräfte aller Fachbereiche an medizinische Einrichtungen.

00:01:35: Dr.Tari verfügt über einen Pool von mehr als 80.000 Fachkräften und hilft so, kurz und langfristige Personallücken in Kliniken und Gesundheitseinrichtungen zu schließen.

00:01:47: Ja, schönen guten Tag Frau Sange. Ich freue mich, dass Sie Zeit für den Einblick Podcast finden.

00:01:59: Vielen Dank für die Einladung.

00:02:01: Gerne. Wir kommen zu Work-Live-Balance und da sind Sie ein gutes Beispiel. Sie arbeiten sowohl in ihrer eigenen Praxis, haben sich aber auch entschieden, schon vor einigen Jahren in der Zeitarbeit bei Dr.Tari tätig zu sein.

00:02:14: Was hat Sie dazu bewogen, gerade diese Kombination für Ihre Berufsausübung zu wählen?

00:02:19: Das war ein gelungener Cross-over zwischen Klinik mit fester Anstellung und festem Gehalt in die Selbstständigkeit.

00:02:29: Wenn man sich niederlassen möchte, ist das ja mit enormen Kosten verbunden.

00:02:34: Sicherlich muss man auch ein Kredit aufnehmen etc.

00:02:37: Aber was oft neben der Kliniktätigkeit nicht möglich ist, ist die Zeit, also die begrenzte Zeit und dadurch hat man wenig Kapazitäten, neben seiner Vollzeit in der Klinik, noch nebenbei eine Praxis aufzubauen.

00:02:53: Die Arbeit mit Dr.Tari kam mir sehr gelegen, weil ich damit schon weiterhin in der Klinik arbeiten konnte, hatte damit ein überdurchschnittlich gutes Gehalt und viel Freizeit.

00:03:04: Anfangs habe ich sowohl in der Praxis gearbeitet als auch noch nebenbei in der Zeitarbeit, um auch ein bisschen meine Fixkosten decken zu können.

00:03:14: Ich habe eine reine Privatarztpraxis aufgemacht, weil aktuell kein Kassensitz zur Verfügung steht.

00:03:20: Bei privatärztlichen Praxen muss man sich einfach seinen Kundenstamm aufbauen.

00:03:26: Wenn ich einen KV-Sitz hätte, würde ich einfach ein Schild draußen ranhängen und dann würden sie mir die Bude einrennen.

00:03:32: So ist es so, dass man natürlich pülerpüler sich seinen Kundenstamm aufbauen muss und auch finanziell abgesichert sein muss.

00:03:42: In meinem Fall ist es auch noch, dass ich zwar einen Partner habe, aber wir das Familienmodell so umgedreht haben, dass ich arbeiten gehe und mein Partner zu Hause die Versorgung der Kinder übernimmt.

00:03:58: Man hört eigentlich immer, dass es zu wenig Ärztinnen gibt und sie sagen jetzt, dass es gerade bei ihnen kein KV-Sitz verfügbar ist.

00:04:07: Die ist insgesamt die Situation. Es wird immer geklagt, dass zu wenig Fachärztinnen gerade verfügbar sind und es wird dennoch sehr erschwert ins Berufsleben zu starten.

00:04:22: Also das kann ich so gar nicht unterschreiben, wenn ich so in meinem Berufsfeld gucke, wenn ich in meinen diversen Arbeitsstellen in Berlin schaue,

00:04:31: hatte ich nicht das Gefühl, dass wir in der Minderzahl wären. Im Gegenteil, wir waren mehr Ärztinnen als Ärzte.

00:04:41: Vielleicht die höherrangigen Positionen sind eher männlich besetzt. Das hat sicherlich was damit zu tun, dass Frauen diejenigen sind, die Kinder gebären und damit auch Ausfallzeiten haben und sehr lange auch benachteiligt waren.

00:04:58: Also, als ich mit meinem ersten Kind schwanger war, war es so, dass man mir quasi untersagt hat, in der Rettungsstelle zu arbeiten, im OP zu stehen und damit sind mir auch mein halbes Jahr OP-Zahlen weggefallen.

00:05:12: Und männliche Kollegen haben einfach den Vorteil in diesem Moment und das ist sicherlich auch eines der Gründe, warum Männer führende Positionen haben und Frauen nicht.

00:05:24: Was Gründungen angeht, das ist so, dass Männer einfach anders gründen als Frauen. Männer haben, glaube ich, ein größeres Selbstbewusstsein als Frauen, können sich vielleicht auch besser verkaufen, auch wenn es darum geht beispielsweise kreditwürdig zu sein.

00:05:43: Ich hatte große Schwierigkeiten, meine Vision quasi rüberzubringen, weil das ein sehr ungewöhnliches Konzept ist. Eine junge Ärztin, die keinen Doktortitel hat, die nicht eine oberärztliche Stelle inne hatte und jetzt auf einmal eine privatärztliche Praxis gründen möchte und auch noch eine Galerie darin.

00:06:07: Das war vielen Banken irgendwie sehr unsicher. Ich hatte zwar nachweislich Einkommen und nachweislich auch bereits erwirtschaftetes Geld, aber ich hatte wirklich Schwierigkeiten, ein Kredit zu bekommen.

00:06:24: Weil, wie gesagt, für privateärztliche Praxen braucht man ein gewisse Vorlaufzeit, man muss auch eine Überbrückung schaffen und ich glaube, dass Männer eher all-in sind.

00:06:36: Das bedeutet, Männer, glaube ich, legen auf eine Karte und dann geht es los und Frauen sind, glaube ich, eher vorsichtigere Wesen und also jetzt immer mal einen Frau vergleichen zu wollen.

00:06:48: Also, es ist jetzt sehr stereotyp vielleicht, aber weiblich sozialisierte Personen wie ich es bin, sind eher auf Vorsicht bedacht.

00:06:57: Und die Zeitarbeit hat mir dieses Maß an Sicherheit einfach auch gegeben, dass ich wusste, okay, wenn die Praxis schlecht läuft, dann mache ich halt mehrere Dienste.

00:07:10: Wenn die Praxis besser läuft, dann schraube ich die Dienste langsam zurück und mittlerweile mache ich nur noch ganz selten ein Dienst.

00:07:19: Winden Sie unseren Hörerinnen nochmal kurz sagen, was der Unterschied jetzt in der Zeitarbeit ist? Also Sie haben ja da auch viele Einblicke in unterschiedliche Arbeitsstellen.

00:07:30: Und wie sieht es von Ihrer Arbeit in Ihrer eigenen Praxis unterscheidet? Was sind da so die Merkmale?

00:07:37: Die Umgebung zuallererst. Also ich arbeite ja ganz anders als in einer Klinik. Das Arbeiten in einer Praxis muss erst erlernt werden.

00:07:47: Das sind ganz andere Fragestellungen, die zu mir kommen, die ich früher aus der Klinik gewöhnt war.

00:07:53: Das bedeutet auch, dass man vielmehr auch Fortbildungen vielleicht suchen muss, um diese Fragestellungen auch kompetent beantworten zu können und behandeln zu können.

00:08:04: Und das ist eine Arbeit, die einem so nicht beigebracht wird. Und die meisten meiner Kolleginnen würden ja erstmal auch angestellt sein in einer Praxis, um überhaupt das Praxizeleben zu erleben, kennen zu lernen und wie das mit der Hase eigentlich läuft.

00:08:18: Und in meinem Fall war das ja einfach ein Losschwimmen quasi und gucken, wie das wird.

00:08:24: Also die Arbeitsumgebung ist anders. Die Klinikarbeit hat ja viel mit Nachtarbeit zu tun, mit Wochenendarbeit zu tun. Das entfällt natürlich jetzt in der Praxis.

00:08:35: Das habe ich jetzt nicht mehr. Das fehlt mir manchmal ein bisschen, aber oft fehlt es mir auch einfach nicht, wenn ich meine Nacht durchschlafen kann.

00:08:44: Ja, auf jeden Fall. Sie hatten vorhin schon angedeutet, dass bei Ihnen das Familienleben ein bisschen anders organisiert ist. Können Sie uns nochmal einen kurzen Einblick geben, wie Sie das jetzt mit Ihren Tätigkeiten schaffen, als Ärztin das Familienleben zu bewältigen?

00:09:01: Ja, also wie ich einen Gangs erzählt hatte, mein Mann hält mir 100%ig den Rücken frei. Mein Mann ist ein Mann, wo ich nicht Sorge haben muss, dass er nicht weiß, was er den Kindern zu essen kochen soll.

00:09:13: Oder auch die Sonne scheint, was zieh ich bloß dem Kind an. Das weiß der alles, ja. Natürlich bleibt als Frau, glaube ich, Dereotyp sehr viel Kehrarbeit weiter an mir hängen, also emotionales Auffangen.

00:09:25: Kleinigkeiten wie Achgeschenke müssen noch besorgt werden, also das große Ganze noch im Blick behalten. In meinem Fall ist es auch so, dass ich mich sehr hinter die schulische Ausbildung klemme.

00:09:36: Mir ist es wichtig, dass die Kinder möglichst gute Borteile jetzt schon bekommen können und in Schulen gehen, die ihren Bedürfnissen angepasst sind und nicht anders herum.

00:09:47: Also das ist so meine Baustelle und dadurch, dass mein Mann zu Hause bleibt, muss ich mir keine Gedanken machen, was ist, wenn die Kita zu macht.

00:09:55: Was ist, wenn das Kind krank ist? Oft ist es so, dass erlebe ich ganz häufig bei Kolleginnen, die auch mit Ärzten verheiratet sind, die auch weiterhin berufstätig sind, dass auch da, sehr Stereotyp, diese Arbeit häufig an der Frau hängen bleibt.

00:10:10: Das bedeutet, dass in diesen Fällen die Frau ja auch grundsätzlich immer karrieremäßig zurückstecken muss. Das ist bei mir nicht der Fall.

00:10:17: Wir haben einfach die Karten auf den Tisch gelegt, wer verdient mehr, wer hat die höhere Ausbildung, damit habe ich gewonnen und damit darf ich mich verwirklichen.

00:10:25: Aber ich muss auch sagen, dass mein Mann wirklich leidenschaftlich gern Vater ist und den Haushalt schmeißt.

00:10:32: Ja, das ist doch mal eine schöne Nachricht. Im Beruf engagieren Sie sich auch für Frauenthemen wie Endometriose, Brustkrebs, Wechseljahre.

00:10:43: Sie machen auch Sexualberatung. Warum gerade diese Themen? Warum sind die für Sie wichtig?

00:10:48: Alle weiblichen Themen, alle Themen zur Frauengesundheit sind chronisch unterforscht, sind, da wird einfach nicht drüber geredet und auch unterbehandelt, muss man sagen.

00:11:00: Ich habe mich jetzt als Beispiel Endometriose denke. Ich habe mal mit Frau Prof. Mechsner gesprochen im Rahmen meiner Ausstellung.

00:11:07: Sie ist die Leiterin des Endometriosezentrums der Charité Berlin und sie hat ja auch erzählt an dem Abend, wie schwer es ist, Forschungsgelder zu bekommen.

00:11:14: Es interessiert sich einfach niemand für die Frauengesundheit und oft werden wir einfach nur als kleine Männer gesehen.

00:11:21: In den Beinen, die wir vor einigen Jahren nicht mehr haben, wissen wir, dass wir auch andere Stoffwechsel haben, dass wir auch ganz andere Symptome haben können,

00:11:28: beispielsweise ein Herzinfarktes, also die klassischen ausstrahlenden Schmerzen in den linken Armen treffen für Frauen nicht zu, sie haben häufig eher Rückenschmerzen.

00:11:36: Frauen werden chronisch unterdiagnostiziert, Frauen werden chronisch nicht ernst genommen, also sehr schnell in die psychosomatische Ecke gesteckt

00:11:44: und mir ist es wichtig, dass wir über solche Themen sprechen. Menopause als Beispiel. 50% der Menschheit sind Frauen, 50% der Menschheit wird eine Menopause durchlaufen.

00:11:54: Ein Drittel hat sehr starke Beschwerden, ein Drittel hat mäßige Beschwerden und ein Drittel hat gar keine Beschwerden.

00:12:00: Also sind zwei Drittel schon mal stärker belastet und das hat auch große Konsequenzen für das Arbeitsumfeld, für die Beziehungsgestaltung, aber auch als Arbeitskraftfrau.

00:12:11: Häufig ist das so, dass wenn Frauen schlecht behandelt, also medizinisch betreut sind, häufig dadurch eher ausfallen,

00:12:18: vielleicht auch Beziehungen nicht aufrechterhalten können, mit der Überlastung überfordert sind und damit vielleicht auch manchmal aus dem Berufsleben ausscheiden.

00:12:28: Das hat natürlich große Konsequenzen, wenn man an Rente denkt, das hat große Konsequenzen, wenn man daran denkt, ja, dass Frauen unabhängig bleiben sollen

00:12:36: und wenn ich weniger verdiene und mich vielleicht irgendwann scheiden lasse, kann es sein, dass ich mit einer kleinen Rente da stehe

00:12:44: und vielleicht, wenn der Mann es klug angestellt hat, auch nicht so viel mitbekomme quasi nach der Scheitung.

00:12:52: Das ist etwas, das man bedenken muss. Und ich habe die Möglichkeit mit meiner Galerie diesen Raum zu nutzen für diese Themen.

00:12:59: Also es ist selten so, dass ich das Thema aussuche, aber es gibt so manche Monate, die sind prädestiniert für manche Themen,

00:13:06: beispielsweise Oktober als auch Pinktober genannt, Brustkrebsmonat, aber auch März in diesem Fall, das Endometriose-Monat

00:13:12: und dann lohnt es sich da, oder mir macht das viel Spaß dann auch zu diesem Themen auszustellen.

00:13:17: Gleichzeitig werden auch Künstler*innen gefördert. Künstler*innen haben die Möglichkeit, Non-Profit in meinen Räumlichkeiten auszustellen

00:13:25: und wir machen so ein Joint-Event daraus, dass ich medizinisch informiere.

00:13:29: Wir uns auch austauschen können bei Vernissagen mit gestandenen Ärzt*innen, die sich sehr gut auskennen mit diesem Teilbereichen

00:13:37: und das entsteht immer ein schönes Gespräch und damit kann man mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen.

00:13:42: Man kann informieren, aber man kann auch Menschen erreichen und Menschen auch aufklären,

00:13:47: und zwar auf eine Spielerschale und Weise und nicht mit trockenen Texten, die an der Wand hängen.

00:13:53: Das macht auch viel Spaß.

00:13:55: Ja, super. Sie sind da ja sehr engagiert.

00:13:58: Wo findet man denn Ihre Praxis und Galerie?

00:14:01: Die Praxis oben rum unten rum und die Galerie ist in der Goethe Straße 70 in Charlottenburg.

00:14:08: Super, also alle, die zuhören und in Berlin sind, sollten sich da mal umtun

00:14:13: und schauen, was bei Ihnen gerade ausgestellt wird und ob vielleicht ein Besuch von der Vernissage möglich ist.

00:14:20: Frau Sange, alle sprechen über Digitalisierung und die Schwierigkeiten der Digitalisierung

00:14:25: im Gesundheitswesen, welche Rolle spielt das Digitale in ihrem Arbeitsalltag?

00:14:31: Also Digitalisierung ist mir persönlich wichtig.

00:14:34: Ich sehe viele Vorteile. Wir haben ganz wenig Papier.

00:14:38: Wir können alles digital aufbewahren.

00:14:41: Man muss natürlich sicherstellen, dass es Kopien gibt.

00:14:44: Man ist auch verantwortlich für die Daten.

00:14:46: Man darf die Daten nicht verlieren.

00:14:48: Man muss dafür sorgen, dass die Daten sicher sind.

00:14:51: Aber Digitalisierung wird vor allen Dingen auch von den Patient*innen verlangt.

00:14:54: In der heutigen Zeit möchte man auch einfach mal ein Ehrezept bekommen.

00:14:58: Da hängt die privatärztliche Vereinigung deutlich hinterher.

00:15:02: Meine persönliche Meinung ist, dass es, würde man sogar aus sich sagen,

00:15:06: Out-Wide-Men Situation ist, wo man auch Angst hat vor der Digitalisierung

00:15:10: vielleicht auch nicht mehr flexibel irgendwie ist.

00:15:13: Weil das war ja immer schon so.

00:15:15: Wir haben doch immer schon Karteikarten auf Papier geschrieben.

00:15:17: Warum sollten wir das jetzt anders machen?

00:15:18: Es gab zwar auch Einwände, dass man sich Sorgen macht.

00:15:21: Bei Digitalisierung ist natürlich die Datensituation sehr prekär.

00:15:26: Also wir brauchen sichere Digitalisierung.

00:15:29: Es darf keine Datenleaks geben.

00:15:32: Und da ist sicherlich das noch nicht so ganz optimal ausgebaut.

00:15:37: Für die Digitalisierung gibt es auch deshalb sehr strenge Auflagen.

00:15:40: Manchmal auch zu strenge Auflagen, finde ich persönlich.

00:15:43: Aber klar, wir müssen sicheren Umgang haben mit mit Akten.

00:15:48: Für mich ist es eine super Situation.

00:15:50: Es ist Samstagabend.

00:15:52: Ich check noch mal schnell meine Mails.

00:15:53: Ich habe eine Anfrage von einer Patientin, wo es eine dringende Anfrage ist.

00:15:58: Und ich habe sie nicht mehr ganz prä- rat.

00:15:59: Dann kann ich von zu Hause über eine sichere Verbindung auf meine Daten zu greifen

00:16:04: bzw. auf die Patienten dateilen und kann dann antworten.

00:16:09: Was sonst müsste ich in die Praxis gehen und anhand der Papierformate

00:16:14: mir das nochmal angucken.

00:16:15: Wir sind auch sehr hinterher.

00:16:17: Ich habe sehr viele englische Patient*innen, also aus UK.

00:16:21: Ich habe sehr viele amerikanische Patient*innen.

00:16:25: Und dann sehe ich wirklich den Vorteil.

00:16:27: Ich stelle eine Frage, was ich nicht impfen beispielsweise war, die war.

00:16:31: Na sagen Sie Moment.

00:16:32: Und dann greifen Sie auf Ihre elektronische Patientenakte drauf und können mir ganz

00:16:37: genau sagen, wann, wie, wo, was gemacht wurde.

00:16:40: Und in Deutschland ist es ja aktuell so, dass man auch als Patient*in die Möglichkeit hat,

00:16:46: dem entgegenzusprechen, dass man sagt, ich möchte das nicht.

00:16:50: Oder wir haben ja festgelegt, dass bei bestimmten Diagnosen man nochmal das OK

00:16:55: der Patient*in sich auch einholen soll.

00:16:58: Aber man merkt, wir fahren halt sehr mit angezogenen Handbremsen in Deutschland.

00:17:02: Aber gut. Andererseits kenne ich kein Land der Welt, wo Menschen sich bei

00:17:07: Facebook mit einem Fake-Namen anmelden.

00:17:08: Also die Deutschen ticken ein bisschen anders.

00:17:11: Sie möchten nicht ihr ganzes Leben so offenlegen.

00:17:14: Sie sind sehr privat.

00:17:16: Was ja eigentlich auch nicht schlecht ist.

00:17:18: Aber im Verhältnis zur weltweiten Entwicklung in Industrieländern sind wir eher hinten dran.

00:17:25: Ja, es gab einen schönen Text, den ich kürzlich las, der hieß "Das analoge Land

00:17:29: in der digitalen Welt".

00:17:30: Und damit war Deutschland gemeint.

00:17:32: Ja, weil, sagen wir mal, hier betonen in unserer Technik-Skepsis doch vielleicht

00:17:39: ein bisschen sehr die Risiken, die manchmal auch durchaus überschaubar sind und

00:17:45: verstellen uns damit auch viele der Chancen, die wir durch die Digitalisierung haben könnten.

00:17:50: Definitiv.

00:17:51: Ich wollte nochmal zurückkommen zur Zeitarbeit.

00:17:54: Die war ja früher, sagen wir mal, so ein bisschen schlecht beleumundet, wurde ja auch schlechter

00:17:58: entlohnt als die Stammbelegschaften.

00:18:00: Inzwischen hat sich das ja verändert und gerade im Gesundheitswesen ist es ja für beide

00:18:04: Seiten ein sehr guter Weg, das Arbeitsleben zu organisieren.

00:18:08: Deshalb die Frage, inwieweit hat die Zeitarbeit ihre berufliche Entwicklung beeinflusst?

00:18:13: Also die Zeitarbeit hat mir geholfen, das zu verwirklichen, was ich gerne machen wollte.

00:18:19: Und zwar, ich sag mal, mit etwas kleineren Portemonnaie mir die Möglichkeit gegeben,

00:18:25: meine Träume umzusetzen und ein gewisses Maß an finanzielle Sicherheit zu haben.

00:18:31: Was es mir aber auch gebracht hat, es war ein bisschen heilsam im Sinne von, dass man

00:18:36: nicht so eng im Team arbeiten muss.

00:18:40: Also ich bin schon ein Teamplayer, aber diese ganzen Zwistigkeiten, diese der mag den nicht.

00:18:47: Und wenn die Oberärzte mich nicht mag oder der Oberärzte mich nicht mag, dann darf

00:18:50: ich nicht in Nopä und hast du wieder mitbekommen, was die gemacht hat.

00:18:54: Also das, dieses ganze Getrage und diese Mobbing-Tendenzen, die es manchmal in Kliniken gibt,

00:19:02: hatte ich nicht mehr.

00:19:03: Also man schneidet da rein, macht seine Arbeit so gut wie man es kann und geht wieder.

00:19:08: Und wenn man sich gut verstanden hat, wenn die Vorgesetzten dort freundlich zu vorkommt,

00:19:13: nett sind und das ein angenehmes Arbeiten ist und auch weiß wörter, wenn sie mit mir

00:19:19: zufrieden sind, mit meiner Arbeit zufrieden sind, mit meiner Person und mit meinem Charakter

00:19:24: auch zufrieden sind, dann darf ich wiederkommen.

00:19:26: Das ist sehr runtergekochtes Arbeiten.

00:19:30: Einfach nur arbeiten und ohne dieses böse Blut, das manchmal in deutschen Kliniken herrscht.

00:19:38: Insofern war das auch eine schöne Erfahrung, dass man einfach seine Arbeit machen

00:19:43: kann und nicht so persönlichen Befindlichkeiten ausgesetzt ist.

00:19:50: Es gibt ja inzwischen Bewegung dahingehend, dass die Böerkleifbalance mehr in den Fokus

00:19:55: kommt, auch bei Ärztinnen, dass immer mehr Ärztinnen sich anstellen lassen wollen und

00:20:02: dass die Zukunft auch unter Ärztinnen weiblich ist, also bei den unter 39 Jährigen ist mehr,

00:20:08: deutlich mehr als die Hälfte weiblich.

00:20:11: Dadurch verändert sich einiges.

00:20:12: Wie beurteilen Sie da die Zukunftsaussichten insgesamt für Frauen?

00:20:16: Also ich glaube, dass jetzt schon sich viel bewegt.

00:20:20: Das fing schon so vor zehn Jahren an, würde ich sagen, als ich noch junge Assistenzärztin war.

00:20:25: Man hat schon mit Gen Z, sag ich mal, viel Positives erlebt.

00:20:30: Also Gen Z und jetzt auch pauschalisieren zu wollen, sieht nicht ein, unbedingt Vollzeit zu arbeiten.

00:20:36: Hat beschlossen, der Job ist schon hart genug.

00:20:39: Besonders Wochenendarbeit, Feiertagsarbeit, Nachtarbeit, da brauche ich einfach einen Tag

00:20:45: in der Woche für mich.

00:20:46: Und zu meiner Zeit, als ich junge Assistenzärztin war, undegbar.

00:20:51: Also es gab eigentlich nur die Möglichkeit, das zu machen, wenn man bereits Familienmutter war,

00:20:57: dass man irgendwie einen Grund hatte, warum man vielleicht ein bisschen weniger arbeitet.

00:21:04: Also das ist schon ein wichtiger Weg gewesen, dass auch diese alten Strukturen sich neu angepasst haben

00:21:13: oder sich jetzt mehr und mehr auch anpassen.

00:21:15: Das ist nicht immer so sein muss wie früher, dass man sich halbtot arbeitet und

00:21:20: asketisch den Tag verbringt.

00:21:22: Ich muss nichts essen, ich muss nichts trinken.

00:21:24: Ach, wer will denn schon schlafen?

00:21:26: Und klar kann ich alles gleichzeitig.

00:21:28: Das ist nicht mehr so wichtig bzw.

00:21:33: Ich habe das Gefühl, dass die Jüngeren nicht so unbedingt danach streben.

00:21:36: Aber wenn wir immer mehr und mehr Frauen haben, müssen wir auch dafür sorgen, dass Frauen auch mehr arbeiten können.

00:21:45: Also privat auch die Männer in die Pflicht nehmen, so wie in meinem Fall.

00:21:50: Aber wir müssen auch Strukturen schaffen, dass zum Beispiel Mütter auch weiter arbeiten können.

00:21:57: Und auch die Karriereleiter emporsteigen können und nicht nur die männlichen Kollegen.

00:22:03: Das bedeutet, dass wir flexiblere Arbeitszeiten brauchen.

00:22:07: Von mir ist auch jemand, der erst später kommt.

00:22:10: Wenn ich in der Gönne gearbeitet habe, war in Brandenburg start 7 Uhr Mons und in Berlin halb acht.

00:22:18: Also Frühbesprechung.

00:22:19: Wer Kinder hat, weiß, dass es eine schlechte Zeit ist.

00:22:22: Das ist eine Zeit, wo man die Kinder mit Ach und Krach angezogen und mit Butterbrot in der Tasche,

00:22:27: Karz und die Kita gebracht hat und vielleicht noch Verabschiedungsszenarien erlebt hat.

00:22:32: Also dass man einfach sagt, okay, du bist eine junge Mutter, du musst deinen Kind bringen und der andere holt es ab.

00:22:38: Und dann ist es auch okay, wenn du erst um 9 kommst.

00:22:40: Dann bleibt es halt eine Stunde länger.

00:22:42: Ich meine, was ist das Problem?

00:22:43: Aber es ist immer noch zu starr in der Hinsicht, dass man es nicht flexibel genug macht.

00:22:50: Ich habe letztens mit einer gesprochen, die in der Tat Homeoffice gemacht hat, wo ich dachte,

00:22:54: wie kann denn eine Klinikärztin Homeoffice machen?

00:22:57: Aber sie ist Radiologin und kann von zu Hause aus Stichwort Digitalisierung Bilder befunden.

00:23:04: Und dazu muss sie nicht in der Klinik sitzen.

00:23:06: Also dass man so ein bisschen flexibler denken muss und auch das okay finden kann, wenn eine Person von vornherein sagt,

00:23:14: ja, sorry, mehr als 50 Prozent schaffe ich nicht.

00:23:17: Weil ich möchte noch nebenbei in der Praxis arbeiten.

00:23:20: Ich hatte meinen Chef der gesagt, das sei Arbeitsverweigerung, wenn man unter 75 Prozent arbeiten wollen würde.

00:23:26: Ja, mag sein, aber nicht jede Person kann das auch so bewerkstelligen, dass man die Kinder,

00:23:33: der kleine Kinder hat weiß, wie anstrengend das sein kann.

00:23:36: Ja, ständig krank, gern bis das Kind angezogen, alle angezogen und fertig gemacht das Haus verlassen können.

00:23:44: Da kann auch schon mal eine halbe Stunde vergehen manchmal.

00:23:46: Insofern denke ich, müssen wir viel mehr daran denken, dass wir auch gerne den Frauen auch Karrierechancen geben möchten.

00:23:55: Und das müssen wir arbeitsteiltechnisch einräumen und auch finanziell.

00:24:01: Also wenn die Arbeit in der Klinik hart ist und man nur noch angemackert wird,

00:24:06: wie viel mit den Kolleg*innen ist und auch noch das Gehalt schlecht, gibt es ja mittlerweile Optionen.

00:24:13: Also man könnte ja zum Beispiel auch in die Zeitarbeit gehen, gute Bezahlungen,

00:24:17: ein bisschen mehr Flexibilität, bequemes Leben ohne von Montag bis Sonntag in der Klinik zu sein.

00:24:23: Auf jeden Fall.

00:24:24: Wenn Sie sich was wünschen dürften für das Gesundheitssystem, jetzt kommt ja eine neue Bundesregierung,

00:24:29: was wäre so aus Ihrer Sicht sowohl mit Ihrer klinischen Erfahrung als auch mit der Erfahrung mit Ihrer Privatpraxis?

00:24:35: Was werden so für Sie, sagen wir mal, der Toppunkt, den man anpacken müsste jetzt in der Politik?

00:24:41: Also definitiv Availabilities.

00:24:43: Also die Patient*innen warten ja zum Teil halb bis ganzes Jahr, also auf einen Facharzttermin.

00:24:51: Diese Neupatientenregelung ist leider nach hinten losgegangen.

00:24:54: Ich wünsche mir von der neuen Bundesregierung, dass ärztliche Leistungen nicht nur operativer Natur sind,

00:25:02: sondern die allerwichtigste Leistung als Arzt, die ich auch in der Praxis besser leisten kann als in einer KV-Praxis,

00:25:08: ist nämlich das Zuhören.

00:25:11: Zuhören und beraten sollte endlich so bezahlt werden, wie es sich gehört.

00:25:16: Also die alte GOE, die Gebührenordnung für Ärzte 1993, das letzte Mal geändert, wir haben 20/25.

00:25:26: Ja, ich habe Ausgaben wie 20/25 und Einnahmen wie 1993,

00:25:31: wo eine ärztliche Beratung, die intensiver ist, die Zahl 3.

00:25:36: Zum 3,5-fachen Satz, 30,60 Euro abwirft, ist nicht mehr zeitgemäß.

00:25:43: Also die Menschen laufen ja scharenweise zu Coaches und zu Heilpraktiker*innen,

00:25:50: weil sie das nicht bei Ärzt*innen bekommt.

00:25:53: Das ist ein ganz wichtiger Punkt, dass wir unbedingt unsere Abrechnung nochmal überdenken müssen,

00:25:59: dass auch diese Zentren, die jetzt eröffnet wurden, sind mit Spezialisierungen.

00:26:04: Ja, man kann damit vielleicht mehr Qualität sichern, aber damit nimmt man auch in periferer*innen Regionen den Ärzt*innen,

00:26:12: die vielleicht vor Ort sind, die Möglichkeit auch sich so ausbilden zu können,

00:26:16: was eine große Gratuitung über die nächsten Jahre machen wird.

00:26:21: Es wird nur noch sehr hochspezialisierte Ärzt*innen geben und welche die so,

00:26:26: ja, ich sage mal, Stino-Gönn-Könn oder andere Fachrichtungen.

00:26:31: Das wünsche ich mir.

00:26:32: Und ich habe Sorge, dass wir uns irgendwie so entwickeln, wie ich es zum Beispiel aus anderen Ländern kenne.

00:26:40: Also ich bin halbe Engländerin.

00:26:42: Das englische Krankheitssystem ist völlig marode.

00:26:45: Da gibt es auch nicht die Möglichkeit, Fachärzt*innen aufzusuchen.

00:26:49: Ich habe letztens eine Zahl in Begardien gelesen, wo 20.000 Frauen aktuell auf einen gönnikologischen Termin warten,

00:26:56: weil es gibt ja kaum Fachärzte in England und die sind nur in den Kliniken und es gibt nur wenige Kliniken.

00:27:02: Und deswegen gibt es ganz, ganz wenig Kapazitäten für Fachärzt*innen auch, dann Patienten sehen zu können.

00:27:09: Ich habe immer das deutsche System sehr gelobt.

00:27:11: Als ich jünger war, habe ich immer die Vorteile des deutschen Systems gesehen.

00:27:15: Aber aktuell ist es so, dass ich sehe, dass wenn wir immer weniger Fachärzt*innen haben,

00:27:20: wenn immer weniger das auch bezahlt wird oder es immer wieder Beanstandungen gibt.

00:27:25: Also meine Kolleginnen im KV-System, also absolute Horror, wie viel Papierkrieg meine Kolleginnen führen müssen.

00:27:34: Anstatt diese Zeit in die Patient*innen investieren zu können, sind sie viel mehr mit Bürokratie überhäuft.

00:27:41: Ich habe jetzt keine Zauberlösung dafür, aber das würde ich mir auch sehr wünschen,

00:27:45: dass da eine Lösung endlich gefunden wird.

00:27:49: Wir beschäftigen uns allesamt immer einmal im Jahr mit den Frauen am Weltfrauentag.

00:27:55: Und in dem Zusammenhang gibt es natürlich den Equal Payday, den sie ja auch schon angesprochen hatten.

00:28:01: Was wünschen Sie denn den Männern zu diesem internationalen Frauentag in diesem Jahr?

00:28:07: Oder was wünschen Sie sich von den Männern oder insgesamt, wie sollte dieser Tag begangen werden?

00:28:13: Und welche Lehren sollten wir da vielleicht in den Alltag dann implementieren

00:28:17: und nicht nur eben einen Tag immer zelebrieren?

00:28:19: Ich kann immer nur daran denken, wie es in Akademikerfamilien oft zugeht.

00:28:25: Also dass Frauen akademisch ausgebildet sind, Berufe haben,

00:28:30: aber trotzdem eine sehr klassische Rollenverteilung zu Hause herrscht.

00:28:35: Dass wenn beide Personen dieser Beziehung auch beide arbeiten gehen,

00:28:39: dass ich mir wünsche, dass auch Kehrarbeit ernsthaft von beiden Teilen auch übernommen wird.

00:28:46: Und dass sie verstehen, was das bedeutet, Kehrarbeit zu leisten.

00:28:51: Was es bedeutet, wenn man nachts im Bett liegt und der Kopf schwirrt,

00:28:55: weil so viel zu tun ist, nicht nur auf der Arbeit,

00:28:58: sondern auch die Eltern versorgen, die Katze zum Tierarzt bringen, das Kind in die Kita bringen und und und und.

00:29:06: Das wünsche ich mir sehr, dass nicht nur Equal Payday, sondern auch Equal Care-Arbeit-Day herrscht.

00:29:12: Und dass sie das verstehen, was das bedeutet, wenn man 24 Stunden, 7 Tage die Woche an ist.

00:29:20: Dass man auch diese Pausen braucht und nur so ist es wirklich fair.

00:29:25: Ja, was sagen wir? Herzlichen Dank. Dann nehmen wir das mit.

00:29:29: Und ich bedanke mich nochmal sehr für das Gespräch.

00:29:32: Vielen Dank auch für die Einladung.

00:29:41: Wir hoffen, dass Ihnen diese Ausgabe von Einblick nachgefragt gefallen hat.

00:29:45: Bitte schicken Sie uns gerne Anregungen und Fragen an

00:29:48: Gesundheitsmanagement@berlin-chemie.de

00:29:52: Sie finden unsere Kontaktdaten auch in den Show-Notes.

00:29:56: Wir empfehlen Ihnen für den schnellen Überblick der Trends im Gesundheitswesen

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